Gemeinsam etwas auf die Beine stellen

© SPRING Alumni Chile

Es war ein Großprojekt, das einige DAAD-Alumni Ende Oktober 2020 auf die Beine gestellt hatten: eine virtuelle, live übertragene, dreitägige Konferenz mit Auftakt- und Schlussveranstaltung, Vorträgen und Workshops, mit Rednerinnen und Rednern sowie Teilnehmenden aus Asien, Afrika, Europa und Südamerika. Auch einige Wochen danach ist das internationale Organisationsteam noch erleichtert und froh, dass alles so reibungslos funktioniert hat.

Rund 230 Interessenten hatten sich angemeldet, von 23. bis 25. Oktober 2020 gemeinsam darüber zu diskutieren, wie die Herausforderungen der Corona-Pandemie nachhaltig bewältigt werden könnten („“). „Mit so vielen Teilnehmenden hatten wir nicht gerechnet“, sagt Konferenzkoordinatorin Mehmooda Maqsood vom Alumniverein SPRING Alumni Chile, der die Veranstaltung organisiert hat.

stammt selbst aus Pakistan. Sie hat das („Spatial Planning for Regions in Growing Economies“) absolviert, in dem die TU Dortmund seit fast 30 Jahren Stadt- und Regionalplanerinnen und -planer aus Entwicklungs- und Schwellenländern ausbildet. Nach dem ersten Studienjahr in Deutschland kam Maqsood nach Lateinamerika. Das SPRING-Programm sieht vor, das zweite Studienjahr an einer Partnerhochschule in Chile, Brasilien, Ghana, Tansania und auf den Philippinen zu verbringen.

Etwa 80 lateinamerikanische, afrikanische und asiatische SPRING-Absolventinnen und Absolventen, die im zweiten Studienjahr an der Universidad Austral de Chile in Valdivia (UACh) studiert haben, sind im Alumniverein SPRING Alumni Chile aktiv.

„Ohne das Alumniportal wäre das nicht möglich gewesen“

Ursprünglich sollte die Alumnikonferenz in der philippinischen Hauptstadt Manila stattfinden. Die Corona-Pandemie machte das unmöglich: Bei einem Brainstorming via Zoom beschloss das Organisationsteam im April 2020, die Konferenz in den virtuellen Raum zu verlegen und die Bewältigung der Pandemiefolgen in unterschiedlichen Weltregionen in den Mittelpunkt zu stellen.

Die organisatorischen und technischen Herausforderungen waren enorm. „Ohne das Alumniportal Deutschland wäre die Konferenz nicht möglich gewesen“, sagt Mehmooda Maqsood. Das Netzwerk für Menschen aus aller Welt, die in Deutschland studiert, geforscht oder gearbeitet haben, bietet den weltweit rund 160 Alumnivereinen, mit denen es zusammenarbeitet,  umfangreiche Unterstützung bei der Organisation von Online-Konferenzen, Web-Seminaren und anderen virtuellen Veranstaltungen an.

Das für die Alumnivereine kostenfreie Angebot reicht von der Hilfe bei der Konzeption und der Suche nach Rednerinnen und Rednern über Werbung und Teilnehmer-Management bis zur Bereitstellung der technischen Infrastruktur. „Es ist uns sehr wichtig, den Austausch und die Vernetzung der Alumni über Initiativen wie diese Konferenz zu unterstützen – gerade jetzt, wenn Treffen vor Ort nicht mehr wie früher möglich sind“, sagt Admir Lleshi vom Alumniportal Deutschland.

Suche in der Datenbank

Um Konferenzrednerinnen und -redner sowie Moderatorinnen oder Moderatoren zu gewinnen, können Alumni in der Datenbank des Portals recherchieren oder einen Aufruf auf der Website starten. Auch die SPRING Alumni Chile fanden drei ihrer sechs Moderatoren mithilfe des Portals. Außerdem nutzten sie ihre eigenen Kontakte und die der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund, die die Konferenz ebenfalls unterstützte.

Das Alumniportal bewarb die Veranstaltung in den sozialen Medien und in seinem Newsletter. Unschätzbar sei die technische Unterstützung gewesen, meint Mehmooda Maqsood: „Ich kenne mich nicht gut mit technischen Fragen aus – und es war sehr kompliziert, weil je zwei Workshops gleichzeitig stattfanden und es auch Pausenräume gab.“

Live via Webkonferenz-Tool oder Stream

Das Alumniportal kümmerte sich um die Plattform , auf der die Konferenz stattfand, sowie den technischen Support. Die Konferenz wurde nicht nur vollständig aufgezeichnet, sondern auch auf dem Youtube-Kanal des Alumniportals übertragen. Das sei für die Teilnehmenden aus insgesamt 28 Ländern wichtig gewesen, sagt Mitorganisatorin , die ursprünglich von den Philippinen stammt: „In einigen Ländern ist das Internet nicht besonders gut.

Aber wenn die Verbindung über das Webkonferenz-Tool abbrach, konnten die Teilnehmenden immer noch den Livestream empfangen.“ Das Organisationsteam musste auch nicht befürchten, dass Vorträge wegen technischer Probleme komplett ausfallen könnten: Alle wurden sicherheitshalber schon vor Beginn der Konferenz aufgezeichnet. Marygrace Balinos hat im vergangenen Jahr bereits eine erste SPRING Winter School des Alumnivereins in Valdivia organisiert, die ebenfalls organisatorisch und finanziell vom Alumniportal Deutschland unterstützt wurde. „Diese Erfahrung war sehr hilfreich“, sagt sie.&nb

Eröffnungssitzung der Spring Alumni Konferenz "Build Back Better"

Eröffnungssitzung der Spring Alumni Konferenz "Build Back Better"
Eröffnungssitzung der Spring Alumni Konferenz "Build Back Better" ©

Viel positives Feedback

Im Zentrum der Alumnikonferenz standen vier Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen: kein Hunger, keine Armut, Gesundheit und Wohlergehen sowie Bildung und Entwicklung – in Zeiten der „neuen Normalität“ während der Pandemie. „Wir haben viel positives Feedback bekommen“, sagt der SPRING-Alumnus  von der philippinischen University of Santo Tomas, der einen Workshop zu Strategien zur Ernährungssicherheit moderierte: „Die Teilnehmer schätzten sehr, wie die Konferenz verschiedene regionale Kontexte und Perspektiven unter ein übergreifendes aktuelles und wichtiges Thema gebracht hat.“ Das Uni-Magazin „Unitas Journal“ seiner Hochschule wird jetzt eine Sonderausgabe mit wissenschaftlichen Veröffentlichungen zum Thema der Konferenz herausbringen. Auch diese Publikation wird vom Alumniportal Deutschland unterstützt.

Vinson Serrano erzählt seine Deutschland-Erinnerungen

Vinson Serrano erzählt seine Deutschland-Erinnerungen
Vinson Serrano erzählt seine Deutschland-Erinnerungen ©

Mehmooda Maqsood und Marygrace Balinos überlegen unterdessen schon, wie auch im nächsten Jahr eine SPRING Alumnikonferenz zustandekommen kann, sei es an einer Universität oder wieder virtuell. „Wir haben ja nun bewiesen, dass es nicht unbedingt nötig ist, sich physisch zu treffen“, sagt Maqsood. Marygrace Balinos stimmt ihr zu: „Viele Alumni waren richtig glücklich, einander online wiederzusehen. Gerade in dieser kritischen Situation waren diese Treffen besonders emotional.“ Balinos hofft, dass sich jetzt mehr Alumnivereine trauen, ähnliche Veranstaltungen auf die Beine zu stellen: „Das habe ich auch in meinem Schlusswort zur Konferenz gesagt, meine Botschaft ist: Alle Alumni können das tun!“

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