Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

Agenda 2030
SDG Ziel 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion
Eine Frau betrachtet verschiedene Produkte in einem Unverpacktladen.
Nachhaltigkeit im Alltag - so gelingt's! © GettyImages/aldomurillo

Deutschland hat sich hohe Klimaziele gesteckt: Bis 2030 will die Bundesregierung 65 Prozent der Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 einsparen. Bis 2045 soll das ganze Land klimaneutral sein. Damit Deutschland das gelingt, müssen alle mithelfen: Wirtschaft, Regierung und natürlich die Menschen im Land. Auch Studierende können vieles tun, um nachhaltiger zu leben. Wir haben die effektivsten Tipps für einen klimafreundlichen Lebensstil gesammelt.

Zusammen mit 175 anderen Ländern hat Deutschland sich dazu verpflichtet, die Ziele aus dem Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten. Zwar konnte bereits viel für die Klimawende erreicht werden, in manchen Bereichen kommt Deutschland aber nicht schnell genug voran. Zum Beispiel leben die Deutschen in immer größeren Wohnungen und Häusern. Außerdem fahren statt Elektroautos immer noch viele Autos mit einem klassischen Verbrennungsmotor. Das erhöht die Emissionen weiter.

Die beiden Beispiele zeigen, dass Klimaschutz eine große Aufgabe ist, der sich die gesamte Gesellschaft stellen muss. Alle Menschen in Deutschland können durch Entscheidungen im Alltag viel zum Klimaschutz beitragen. Zum Glück ist es heute einfacher denn je, in Deutschland nachhaltig zu leben. Denn einfache Veränderungen in unserem Alltag und in unserem Konsumverhalten können den eigenen CO2-Fußabruck bereits reduzieren. Werfen Sie einen Blick auf unsere folgenden Tipps:

1. Einkaufen im Unverpackt-Laden

In ganz Deutschland gibt es mittlerweile etwa 500 sogenannte Unverpackt-Läden. Hier kann man Lebensmittel ohne Verpackung kaufen. Dazu gehören Nudeln, Reis, Mehl, Zucker, Eier, Linsen, Cornflakes und vieles mehr. Wichtig ist, dass man für den Einkauf Dosen und Gläser mitbringt. Am Anfang des Einkaufs notiert man das Gewicht der Behälter ohne Inhalt (Leergewicht). Nach dem Befüllen wiegt man den Behälter noch einmal und bezahlt die Ware nach Gewicht. Das spart sehr viel Verpackungsmüll. Außerdem kann man immer so viel kaufen, wie man wirklich benötigt.

2. Lokal und saisonal einkaufen

Die Hälfte der Landesfläche in Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt. Zwar wird ein Großteil der Erträge exportiert, aber die Landwirtschaft versorgt auch das eigene Land gut mit Lebensmitteln: Milchprodukte, Getreide und Wein zum Beispiel. Auch Obst wie Äpfel, Birnen, Pflaumen und Erdbeeren oder Gemüse wie Kartoffeln, Salat, Mais, Möhren, Zwiebeln und Kohl kommen von deutschen Feldern. Für das Klima ist es besser, Lebensmittel aus der Region zu kaufen, weil es die mit dem Transport verbundenen Emissionen spart. In vielen deutschen Städten gibt es Wochenmärkte, auf denen man Obst und Gemüse vom lokalen Bauernhof kaufen kann. Das ist oft sogar günstiger als im Supermarkt. Übrigens betreiben zehn Prozent der deutschen Bauernhöfe ökologischen Landbau, diese Produkte haben also Bio-Qualität.

3. Kleider mieten und tauschen

Die Herstellung von Kleidung ist ein sehr ressourcen-intensiver Vorgang. Je länger Kleidung getragen wird und je weniger neu gekauft wird, desto besser für die Umwelt. In Deutschland kann man Kleidung daher auch mieten. Das geht zum Beispiel bei und bei .

Eine weitere Möglichkeit für mehr Nachhaltigkeit im Kleiderschrank sind Kleidertauschpartys: Hier kommen Gäste zusammen, die Kleidung mitbringen, die sie nicht mehr tragen möchten. Die Kleidung sollte natürlich noch in gutem Zustand sein. Dann können alle Gäste die Kleidung der anderen anprobieren und sich etwas aussuchen. Eine Kleidertauschparty kann man einfach selbst organisieren oder schauen.

4. Müll vermeiden

Müll verschmutzt nicht nur die Natur, sondern gefährdet Pflanzen und Tiere. So sterben immer mehr Meerestiere an Plastikmüll, der durch die Flüsse in die Meere gelangt. Das bringt das gesamte Ökosystem aus dem Gleichgewicht. Aber auch Müll, der auf einer Mülldeponie landet, ist ein großes Problem, denn er wird verbrannt – was Emissionen verursacht.

Müll zu vermeiden, ist daher ein wichtiger Aspekt für einen nachhaltigen Lebensstil. Das ist nicht schwierig: Benutzen Sie keine To-Go-Becher für Kaffee und nehmen Sie Einkaufstaschen von Zuhause mit in den Supermarkt. Plastiktüten müssen im Supermarkt sowieso immer bezahlt werden. 

Ein weiterer Tipp: Das deutsche Leitungswasser ist überall sehr gut, in vielen Regionen sogar besser als das abgefüllte Wasser aus dem Supermarkt. Wenn Sie Leitungswasser trinken, sparen Sie nicht nur Geld, sondern auch die Plastikflaschen.

5. Auf Siegel achten

Laut einer Studie der University of Applied Science aus 2020 achten die Deutschen bei Lebensmitteln besonders auf Nachhaltigkeitsstandards – zum Beispiel Bio- oder Fairtrade-Siegel: Fast 70 Prozent der Deutschen halten das für wichtig.

Auch ohne spezielles Siegel kann man mit dem eigenen Konsumverhalten, den CO2-Abdruck reduzieren: Verzichten Sie beispielsweise auf Fleisch. Denn Massentierhaltung belastet das Grundwasser, Luft und Boden durch Schadstoffe und verbraucht zudem große Mengen an Wasser und Energie.

Bei Fisch gilt es ebenfalls genauer hinzuschauen, denn die Meere sind überfischt. Das MSC-Siegel auf der Verpackung und die App „Fischratgeber“ der Umweltstiftung WWF Deutschland helfen dabei, nachhaltig gezüchteten und umweltschonend gefangenen Fisch zu finden.

6. Klimaneutral unterwegs

Wer gar nicht oder nur sehr wenig Auto fährt, tut mit dieser Entscheidung bereits sehr viel für den Klimaschutz. In Deutschland ist es eigentlich leicht, auf das Autofahren zu verzichten: Das Schienennetz ist gut ausgebaut und vergleichsweise bezahlbar. In den Städten gibt es Straßenbahnen und U-Bahnen, in kleineren Städten viele Busverbindungen. Außerdem ist der öffentliche Personennahverkehr – kurz: ÖPNV – für Studierende innerhalb des Bundeslandes mit dem Semesterticket kostenfrei.

Weitere Alternativen zum eigenen Auto sind E-Roller, die in vielen Großstädten über Smartphone-Apps spontan gebucht werden können – und natürlich das Fahrrad.

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