Überschwemmungen, steigende Meeresspiegel, verheerende Brände und Ernteausfälle durch Dürren: Der Klimawandel bedroht unsere Lebensgrundlagen und ist eines der drängendsten Probleme weltweit. Eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft erfordert neben innovativen Technologien für den Natur- und Umweltschutz langfristig angelegte Lösungen, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigen und in Einklang bringen.
Ein Studium im Bereich Nachhaltigkeit, beispielsweise in der interdisziplinär angelegten Umwelt- und Klimawissenschaften, bietet die Chance, zukunftsrelevante Kompetenzen zu erwerben und über vielfältige Karrierewege langfristig an einer lebenswerten Welt mitzuwirken. Mit einer starken Forschungslandschaft, renommierten Hochschulen, wie beispielsweise den Universitäten Hamburg, Köln, Freiburg, der Technischen Universität Dresden oder der Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNE) Eberswalde, und großer Expertise in der Entwicklung von Technologien für erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Landwirtschaft bietet Deutschland an vielen Standorten vielfältige Studienangebote. Viele Studiengänge verbinden dabei Natur-, Sozial- und Ingenieurwissenschaften – und werden in englischer Sprache angeboten.
Vielfältige Studienangebote im Bereich Nachhaltigkeit
Wer sich für das Thema Nachhaltigkeit interessiert, kann dabei zwischen verschiedenen Studienrichtungen wählen. In den Umweltwissenschaften stehen zum Beispiel die Themen Umweltverschmutzung, Klima- und Naturschutz sowie Ökosysteme im Vordergrund. Der Masterstudiengang „Environmental Sciences“ an der Universität Freiburg befasst sich unter anderem mit grundlegenden Wechselwirkungen in Ökosystemen und aktuellen Fragen des ökologischen Wandels. Das Studium „Hydro Science and Engineering“ an der Technischen Universität (TU) Dresden konzentriert sich hingegen auf Wassermanagement und Wassertechnik und richtet sich insbesondere an Studierende aus Entwicklungs- und Schwellenländern.
Geoökologie und Naturschutz studieren
Ein breites naturwissenschaftliches Verständnis von Umweltproblemen und geoökologische Methodenkompetenz stehen im Vordergrund des Bachelorstudiengangs „Geoökologie“ am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung (HNE) Eberswalde ist insgesamt auf nachhaltige Entwicklung, Umwelt und Naturschutz ausgerichtet und bietet unter anderem den Studiengang „Landschaftsnutzung und Naturschutz“ an.
Auch im Rahmen eines Architektur- oder Geografie-Studiums ist es an deutschen Hochschulen möglich, einen Schwerpunkt im Bereich Nachhaltigkeit zu setzen, beispielsweise mit dem Fokus auf umweltgerechte Stadtentwicklung und Raumplanung oder ökologisches Bauen.
Ingenieurwissenschaften für Umwelt- und Energietechnik
Die Studiengänge Erneuerbare Energien und Umwelttechnik sind in der Regel ingenieurwissenschaftlich ausgerichtet: Nachhaltige Technologien und die Energiewende sind hier von besonderer Relevanz, aber auch technische Lösungen für Umweltprobleme oder umweltfreundliche Produktionsverfahren und Kreislaufwirtschaft. Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH) Aachen bietet beispielsweise den Studiengang „Nachhaltige Rohstoff- und Energieversorgung“ an, die Technische Universität (TU) Berlin vermittelt im Master „Process Energy and Environmental Systems Engineering“ unter anderem die einzelnen Schritte der Planung und des Betriebs von Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnikprozessen.
Erneuerbare Energien und Umwelttechnologien
An der Universität Bayreuth kann ein Bachelor in „Umwelt- und Ressourcentechnologie“ absolviert werden; im Studiengang „Erneuerbare Energien“ an der Universität Stuttgart entwickelt man technische Lösungen für die Nutzung von Wind, Photovoltaik, Solarthermie, Wasserkraft, Biomasse, Netzintegration und Smart Grids sowie Energiewirtschaft, Brennstoffzelle und Wasserstoff.
Wirtschaft und Nachhaltigkeit im Studium verbinden
Wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge wie „Nachhaltigkeitsmanagement“ oder „Umwelt- und Ressourcenökonomie“ verbinden hingegen ökonomische Ansätze mit Umweltaspekten und sozialer Verantwortung. So auch an der Universität Hohenheim: Der Bachelor „Sustainability and Change“ verdeutlicht, wie Unternehmen und Organisationen sozial und ökologisch verantwortlich handeln können.
Sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Nachhaltigkeit
Eine sozialwissenschaftliche Perspektive auf globale Herausforderungen wie Armut und Klimawandel vermitteln die Studiengänge „Sustainable Development“ oder „Environmental Policy and Governance“. Die „Sozialwissenschaftlichen Nachhaltigkeits- und Transformationsstudien“ an der Hochschule Bielefeld richten sich dabei an Masterstudierende; an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg können Interessierte einen Master in „Sozialwissenschaftlicher Nachhaltigkeitsforschung“ absolvieren und dabei darüber diskutieren, welche gesellschaftlichen Konfliktfelder sich angesichts des Klimawandels oder der Nutzung natürlicher Ressourcen auftun.
Studiengänge mit Fokus auf Umwelt- und Naturschutz
Verschiedene Aspekte des Umwelt- und Naturschutzes werden in Studiengängen beleuchtet, die sich mit dem Schutz von natürlichen Ressourcen und Ökosystemen befassen. Während der Masterstudiengang „Forest and Ecosystem Sciences“ an der Georg-August-Universität in Göttingen dabei praxisorientierte Ansätze für aktuelle Herausforderungen wie globale Erderwärmung, Klimawandel, Landnutzungsänderungen und Artenverlust liefert, beschäftigt sich das Masterstudium „Environmental Governance“ an der Universität Freiburg mit der Gestaltung von Prozessen zwischen verschiedenen Akteuren in Unternehmen, Verwaltungen, Organisationen und der Gesellschaft.
Kenntnisse über Stoffkreisläufe und Ressourcenschonung werden in den Masterstudiengängen „Umweltmanagement“ an der Technischen Hochschule Lübeck oder „Sustainable Resource Management“ an der Technischen Universität München (TUM) vertieft.
Klimaforschung und Klimapolitik als Studienfokus
Auch wer seine Zukunft in der Klimapolitik oder in der Klimaforschung sieht, ist an deutschen Hochschulen richtig. Im Masterstudiengang „Climate Physics: Meteorology and Physical Oceanography“ an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel lernen Studierende die Wechselwirkung zwischen Ozean und Atmosphäre zu verstehen und dabei ozeanographische, meteorologische und biogeochemische Beobachtungs- und Analysemethoden kennen.
Interdisziplinäre Ansätze für nachhaltige Entwicklung
Die Universität Hamburg verbindet mit „Integrated Climate System Sciences“ verschiedene Disziplinen zu einem umfassenden Verständnis des Klimasystems und analysiert ökonomische und soziale Aspekte des Klimawandels und der Klimapolitik.
Einen interdisziplinären Ansatz verfolgt auch die Universität Potsdam mit ihrem Masterstudiengang „Climate, Earth, Water, Sustainability“. Hier werden Kenntnisse in den Bereichen Klimawissenschaft, Klimakommunikation und Klimapolitik zur Formulierung nachhaltiger Entwicklungsziele vermittelt. Eine gute Grundlage für die weitere Karriere: Als Fachleute in der Klimaforschung können die Absolventinnen und Absolventen wissenschaftlich fundierte Antworten auf die Herausforderungen des Klimawandels in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft liefern.