Regulierung kurzfristiger Vermietungen von Wohnungen in europäischen Städten
- 2025-03-19
- Claire Colomb
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HUMBOLDT CITIES LECTURE
Mittwoch, 30. April 2025, 15:00 - 16:30 (MESZ)
Sprache: Englisch
Online in Zoom
In dieser Lecture werden die Methoden, der Ansatz und die Ergebnisse eines gemeinschaftlichen Forschungsprojekts und eines in Kürze erscheinenden vorgestellt, das gemeinsam mit Thomas Aguilera (Sciences Po Rennes, Frankreich) und Francesca Artioli (Université Paris Est-Créteil, Frankreich) verfasst wurde. Die Verfasser:innen haben die Politisierung, die soziopolitischen Konflikte und die Herausforderungen bei der Umsetzung der Regulierung der plattformvermittelten Kurzzeitvermietung (STR) in 12 europäischen Städten (Amsterdam, Barcelona, Berlin, Brüssel, Lissabon, London, Madrid, Mailand, Paris, Prag, Rom und Wien) verglichen. Die Regierungen dieser Städte haben in den letzten 10 Jahren verschiedene Formen der Regulierung entwickelt, deren Umfang, Strenge und Handlungsfelder sich von Stadt zu Stadt unterscheiden. Durch die Kombination von Ansätzen aus der vergleichenden Soziologie der städtischen Multi-Level-Governance, der Soziologie der öffentlichen Politik und der politischen Ökonomie des städtischen Kapitalismus wird versucht zu erklären, wie und warum lokale Regierungen - die mit demselben globalen Phänomen konfrontiert sind - unterschiedliche Formen der Regulierung angenommen haben, mit welchen Herausforderungen sie bei der Umsetzung konfrontiert waren und welche soziopolitischen Auswirkungen die neuen STR-Regulierungen auf die politische Ökonomie der Städte hatten.
Auf der Grundlage der Konstruktion eines Indexes der Regulierungsintensität wurden drei „Welten der STR-Regulierung“ in Europa identifiziert. Die verschiedenen Akteur:innen, die sich für oder gegen eine Regulierung einsetzen, wurden kartiert, um zu zeigen, wie soziale und wirtschaftliche Interessen durch neue Koalitionen, Konflikte und Beziehungen zwischen Behörden, Unternehmensplattformen, professionellen STR-Organisationen, Gastgeberverbänden, der Hotelbranche, Anwohnerverbänden und sozialen Bewegungen neu konfiguriert wurden. Besonderes Augenmerk wird auf die Aktivitäten digitaler Plattformen als neue städtische Akteur:innen und politische Unternehmer:innen sowie auf die anschließende Verrechtlichung und transnationale Neuskalierung lokaler Regulierungskonflikte auf EU-Ebene gelegt.