
Was haben die SDGs auf einem Bierdeckel zu suchen?
Am 25. September 2018 ist es schon drei Jahre her, dass die Weltgemeinschaft die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) verabschiedete. Trotzdem sind diese in Deutschland und vielen anderen Ländern kaum bekannt. Kreative rund um den Globus haben deshalb innovative SDG-Kampagnen entwickelt.
Bei der Umsetzung der Agenda 2030 sind nicht nur Politik und Wirtschaft gefragt: Auch die Bürgerinnen und Bürger sollen mithelfen, die 17 Ziele Wirklichkeit werden zu lassen. Einen solchen partizipativen Ansatz, der die ganze Weltbevölkerung umfasst, gab es noch nie. Allerdings fehlen bislang noch die Mitstreiter. Es ist nicht so, dass die Menschen die nachhaltigen Entwicklungsziele nicht unterstützen wollen. Die meisten kennen sie einfach nicht.
Laut einem Bericht des Deutschen Evaluierungsinstituts der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) meinen weniger als zehn Prozent der Deutschen zu wissen, was die SDGs beinhalten. „Die deutsche Bevölkerung ist skeptisch, ob die 17 SDGs bis 2030 erreicht werden. Am ehesten könnten nachhaltiger Konsum und nachhaltige Produktion (SDG 12) verwirklicht werden, während die Beendigung von Armut (SDG 1) als unwahrscheinlich eingeschätzt wird,“ so der Bericht des DEval.

Die 17 Ziele kommen zu den Menschen
Damit sich das ändert, hören in Deutschland nicht nur immer mehr Schülerinnen und Schüler von den SDGs, sondern auch Kneipengänger und Festivalbesucher.
Unter #17Ziele will Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die SDGs besonders jungen Leuten näherbringen – spielerisch, praktisch und konkret statt komplex, staatstragend oder weltumfassend.
Die SDGs sind eine kommunikative Herausforderung
Es ist keine leichte Aufgabe, die nachhaltigen Entwicklungsziele zu kommunizieren. Selbst Fachleute scheitern daran, alle 17 Ziele aufzuzählen. Hinzu kommen 169 Unterziele, von denen viele sehr abstrakt und weit weg von der Lebenswirklichkeit der meisten Menschen sind. „Wir müssen die Ziele auf den Alltag der Menschen herunterbrechen und ihnen deutlich machen, warum die SDGs auch sie betreffen“, sagt Kristina Löhr vom kleinen Projektteam #17Ziele bei Engagement Global. Dazu eignen sich einfache und praktische Tipps für nachhaltigen Konsum auf Instagram, kurze YouTube-Videos oder auch ein lebensgroßes SDG-Jenga-Spiel, erklärt Kristina Löhr weiter. So könne es gelingen, die Menschen zu ermutigen, aktiv zu werden und ihre Verantwortung wahrzunehmen.
Wenn Kristina Löhr mit dem 17Ziele-Mobil unterwegs ist, erlebt sie, wie viel sich insbesondere junge Menschen in Deutschland mit Nachhaltigkeit beschäftigen, sei es beim Konsum, bei der Mobilität oder beim Umweltschutz. „Die SDGs bieten diesen Leuten einen Rahmen für ihr Umweltbewusstsein und ihr Engagement. Wenn sie das erste Mal von der Agenda 2030 hören, reagieren viele sehr positiv“, beobachtet Kristina Löhr.
Internationale Kampagnen für die SDGs
Auch international passiert viel, um die Ziele für nachhaltigen Entwicklung bekannter zu machen. Die Vereinten Nationen haben die „SDG Action Campaign“ ins Leben gerufen und möchten die Menschen auf der ganzen Welt sensibilisieren, aktivieren und in die Umsetzung der Agenda 2030 einbinden. Zudem haben viele Regierungen, Städte und Nichtregierungsorganisationen eigene innovative Projekte gestartet.
Ein Herz für die 17 Ziele
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, um die SDGs bekannter zu machen, denn es geht nicht nur darum, an den Verstand der Menschen zu appellieren. Auch das Herz muss für die 17 Ziele schlagen. Nur so kann es gelingen, dass 2020 vielleicht schon 20 Prozent der deutschen Bevölkerung die SDGs kennen. Das wäre eine Verdopplung im Vergleich zu 2017 und ein enormer Erfolg – zu dem auch Aktionen wie die SDG-Bierdeckel, Wettbewerbe zwischen Städten oder Poetry Slams unter dem Motto „wettstreiten und weltretten“ beitragen.
Welche der vorgestellten Ideen gefällt Ihnen am besten? Kennen Sie andere gute Beispiele, wie die SDGs bekannter werden könnten? Teilen Sie diese oder Ihre eigenen Ideen in der Community-Gruppe Nachhaltigkeit/Sustainability!
September 2018

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