Black Friday: Kaufrausch oder Konsumverzicht?

SDG Ziel 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion
Junge Frau von hinten, die mehrere Einkaufstüten in den Händen hält.
© Getty Images/ReMa

Der Termin ist für viele gesetzt: Am 24. November wird vor allem in den Online-Shops nach Schnäppchen gestöbert und nach Herzenslaune gekauft. Doch der Konsumrausch hat gravierende Folgen für die Umwelt. Dabei wäre es ganz einfach, bewusster zu konsumieren und Müll zu vermeiden.

Immer mehr Menschen gehen an Black Friday gezielt auf Schnäppchenjagd. Vier Wochen vor Weihnachten ist die Versuchung besonders groß, sich dem Kaufrausch hinzugeben. So rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) in diesem Jahr mit einem Umsatz von 5,8 Milliarden Euro. Das entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von drei Prozent. Doch gleichzeitig steigt auch die Zahl derer, die ganz bewusst ihr Konsumverhalten hinterfragen und versuchen, diesen einzuschränken. So folgt auf den Black Friday der „Kauf-Nix-Tag“. Die Aktion ruft am 25. November zu einem 24-stündigen freiwilligen Konsumverzicht auf. Doch der Tag soll mehr als nur das sein. Es geht darum, sich mit dem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen.

„Es gibt immer mehr Menschen, die das hinterfragen, weil sie wissen, es kann nicht mehr so weitergehen, wie wir bisher konsumiert haben“, sagt Soziologe und DAAD-Alumnus Heiko Schrader, der an der Uni Magdeburg beschäftigt ist. „Wir müssen uns den Konsequenzen unseres eigenen Handelns bewusster werden. Zum Beispiel, wie viel Müll wir produzieren. Allein 225 Kilogramm Verpackungsmüll verursacht jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr.“ Den wenigsten Menschen sei das bewusst. „Ich würde daher allen empfehlen, mal auf eine Müllkippe zu gehen, um zu sehen, was man selbst zu diesem Berg an Abfall beiträgt“, so Schrader.

„Konsumverzicht kann glücklich machen“

Doch was hindert viele der Menschen daran, freiwillig weniger zu konsumieren? Einer der Hauptgründe ist sicherlich die Werbung. „Wir alle sind anfällig für die Botschaften, die sie uns übermittelt. Dabei ist ein neues Handy nicht wirklich besser als das alte, weil wir inzwischen ein technologisches Niveau erreicht haben, wo das oft keine essenzielle Rolle spielt“, so der Wissenschaftler. Und wir alle kennen das: Oft ist der Shoppingrausch – und damit das Glücksgefühl – schnell verflogen. Überflüssige Dinge werden als Ballast empfunden. „Wer eine gewisse Konsumschwelle erreicht hat und seine Grundbedürfnisse befriedigen kann, wird nicht glücklicher und zufriedener, indem er oder sie noch mehr konsumiert. Im Gegenteil, es kann in diesen Bevölkerungsgruppen zu einem Glücksgefühl führen, den Konsum zu reduzieren“, sagt Schrader.

Weniger ist mehr!

Tipps von Prof. Heiko Schrader für bewussteren Konsum und Müllvermeidung:

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