Stipendium fördert Forschungsnachwuchs und Klimaschutz

SDG Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Symbol für den Klimaschutz: Hand beschützt die Erdkugel vor schädlichen Einflüssen
© Gettyimages/RomoloTavani

Mit dem der können Nachwuchsführungskräfte und Postdocs mit Klimaexpertise aus Schwellen- und Entwicklungsländern ihre Forschung zu Klima- und Ressourcenschutz in Deutschland vorantreiben. Das fördert nicht nur Austausch und Verständigung, sondern hilft auch der Umwelt.

Der Klimawandel ist eine globale Herausforderung. Alle Länder der Welt sind betroffen. Um gemeinsam Lösungen zu finden, wie kürzlich bei der in Dubai, ist eine gute internationale Zusammenarbeit entscheidend. Hier setzt das Internationale Klimaschutzstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an. Bereits seit 2009 vergibt die Stiftung jedes Jahr 20 Stipendien an junge Menschen aus Schwellen- und Entwicklungsländern außerhalb Europas.

Austausch und Verständigung fördern

Im Rahmen des Stipendiums verbringen sie 12 bis 24 Monate in Deutschland und können hier – in Zusammenarbeit mit einer gastgebenden Organisation – ein selbst gewähltes Projekt im Bereich Klima- und Ressourcenschutz umsetzen. Die Ziele hierbei: Austausch und Verständigung fördern und die Führungskräfte von morgen stärken.

Programm-Managerin Judith Schildt formuliert es so: „Wir fördern Köpfe, die bei ihrem Aufenthalt in Deutschland ihre Expertise erweitern, ihr Netzwerk mit deutschen Partnern aufbauen und dies idealerweise in die Zielländer mitnehmen, wo sie ihr Wissen in Klimaaufgaben mit einfließen lassen – sei es in der Forschung, in der Verwaltung, in der Wirtschaft oder in der Politik.“ Die Bundesregierung fördert das Programm aus Mitteln ihrer Internationalen Klimaschutzinitiative.

Eine dieser Nachwuchsführungskräfte ist Regina Ruete aus Argentinien. Sie absolvierte einen Aufbaustudiengang in Umweltmanagement an der TU Dresden, als sie von dem Stipendienprogramm erfuhr. „Während des Studiums habe ich einige Stipendiaten getroffen und ihre Erzählungen haben mir sehr gefallen“, sagt sie. „Ich hielt es für eine großartige Gelegenheit, Menschen aus anderen Teilen der Welt zu treffen, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen wie ich.“

Internationales Klimaschutzstipendium | Für Nachwuchsführungskräfte und Postdocs mit Klimaexpertise

Internationales Klimaschutzstipendium | Für Nachwuchsführungskräfte und Postdocs mit Klimaexpertise
Internationales Klimaschutzstipendium | Für Nachwuchsführungskräfte und Postdocs mit Klimaexpertise ©

Klimaschutzstipendium bereichert Arbeit der Teilnehmenden bis heute

Am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik in Bonn forschte Ruete zur Frage: Wie lassen sich naturbasierte Lösungen in Flusseinzugsgebieten nachhaltig einbringen? Ihre Zeit in Deutschland hat sie in guter Erinnerung. „Ich habe großartige Menschen kennengelernt, die meine Erfahrungen und Perspektiven in Bezug auf Umweltkonflikte auf der ganzen Welt bereichert haben.“ Freundschaften seien entstanden sowie neue gemeinsame Projekte.

In Argentinien setzt Ruete ihre in Deutschland begonnene Forschung fort und arbeitet nun als Umweltberaterin beim UN-Kinderhilfswerk Unicef. „Der Klimawandel ist eines der Hauptthemen, mit denen wir uns beschäftigen“, erklärt sie.

Auch Adam Ceesay aus Gambia hat in ihrem Stipendienjahr sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Expertin für tropische Meeresökologie forschte am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung über Mangroven-Degradation im gambischen Tanbi Wetland Nationalpark – und wie lokale Anpassungsstrategien den Menschen vor Ort helfen können. Durch den Klimawandel kommt es in der Region zu starken und damit zu einer Versalzung der Küstengebiete. Ceesay erinnert sich: „Ich hatte ein großartiges internationales Team um mich herum, einen sehr zupackenden Betreuer und hilfsbereite Mitarbeiter. Außerdem war das Programm sehr reichhaltig gestaltet.“

Teilnehmenden forschen nach Ablauf des Stipendiums in Deutschland weiter

Insgesamt drei Fortbildungen gehören zu dem Stipendienprogramm: ein dreiwöchiges Einführungsseminar, eine Studienreise und ein Abschlussseminar. Die Teilnehmenden lernen einander kennen, sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Forschung, Wirtschaft und von Nichtregierungsorganisationen. „Das ermöglicht viel Austausch, Kommunikation und Lernen voneinander“, erläutert Programm-Managerin Schildt. „Und die Nachwuchs- führungskräfte können viele Kontakte knüpfen.“

Nach ihrem Aufenthalt in Deutschland kehrte Adam Ceesay nach Hause zurück, arbeitete für die nationale Umweltbehörde und schließlich für die Umweltorganisation Wetlands International in der senegalesischen Hauptstadt Dakar. Zurzeit ist sie erneut für drei Monate zurück in Deutschland, um gefördert durch die Alexander von Humboldt-Stiftung weiter zu forschen.

Klimaschutzstipendium gestaltet Zusammenarbeit zwischen Ländern neu

„Das Programm hat mir ein enormes berufliches und persönliches Wachstum ermöglicht“, so formuliert es Cholpon Aitakhunova. Die Sozialforscherin aus Kirgistan hat beim Collective Leadership Institute in Potsdam erforscht, wie zentralasiatische Länder beim Umgang mit Wasser zusammenarbeiten können. „Es gibt Kooperationen, aber bei der Verbesserung der Wasserbeziehungen in Zentralasien gibt es noch Potenzial für weitere Entwicklungen. Gleiches gilt für den Klimaschutz. Es gibt einige gemeinsame Maßnahmen und Bemühungen, die aber noch ziemlich am Anfang stehen.“, sagt sie. In ihrem Projekt hat sie Empfehlungen und Lösungen erarbeitet, wie gemeinsames Handeln besser gelingt.

Die Kontakte, die Aitakhunova dabei aufgebaut hat, bewertet sie als sehr hilfreich. Über ihr Jahr in Deutschland sagt sie: „Es war eine einmalige Erfahrung für mich und meine Familie, die mich auf dieser Reise begleitet hat. Ich möchte auch in den kommenden Jahren beruflich im Bereich der Nachhaltigkeitstransformation arbeiten und freue mich, meine Arbeit mit dem Institut in Potsdam fortzusetzen und an dessen Projekten weltweit mitzuarbeiten.“

Das Stipendienprogramm fördert nicht nur Forschende, sondern auch Personen aus der Praxis. Einer dieser Praktiker ist Veeresh Anehosur. Der indische Spezialist für die Installation von Solaranlagen stieß in einer lokalen Zeitung in Bangalore auf eine Anzeige des Stipendienprogramms. „Ich ging auf die Website des Programms und fand es interessant“, erzählt er. Er bewarb sich und ging nach Deutschland. Sein Thema: Wie können gebrauchte Lithium-Batterien wiederverwendet werden, um eine Kreislaufwirtschaft aufzubauen?

Startup fördert nachhaltigere Mobilität in Indien

„Batterien von Elektroautos müssen nach einigen Jahren ausgetauscht werden, denn die Leistung lässt nach“, erklärt Veeresh Anehosur. „Aber die Batterien können noch verwendet werden, ihre Leistung reicht noch für eine Solaranlage oder für ein Tuktuk. Wir nennen es Second Life.“ Ein deutsch-indisches Startup unterstützte ihn bei seiner Forschung. „Die Zusammenarbeit war toll“, sagt er. „Ich habe viel gelernt und konnte zugleich meine Erfahrungen einbringen, es war ein gegenseitiges Lernen voneinander.“

So hat auch Regina Ruete aus Argentinien ihr Stipendienjahr erlebt. „Ich bin mir sicher, dass diese Erfahrung ein Schlüssel zur Förderung der internationalen Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern und Deutschland ist. Das ist heutzutage etwas wirklich Wichtiges, etwas, an dem wir engagiert arbeiten müssen.“

Kommentare

  • Alumniportal Deutschland team

    22.01.2024

    Hallo taha,
    melden Sie sich gern, falls Sie konkrete Fragen haben.
    Viele Grüße

  • taha

    18.01.2024

    das interessiert mich

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