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Sozioökonomische Erschütterungen und ihre Auswirkungen auf Großraubtiere

SDG Ziel 15: Leben an Land
Nahaufnahme eines jungen Jaguars, der im flachen Wasser in Pantanal Wetlands steht
© Getty Images/Uwe-Bergwitz

VIRTUAL COFFEE BREAK (Aufzeichnung)

Sprache: Englisch

Großraubtiere sind aus ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Sicht von enormer Bedeutung, doch sie zählen auch zu den meistbedrohten Arten weltweit. Sie sehen sich einer Vielzahl an Bedrohungen gegenüber, darunter vor allem der Verlust und die Zersplitterung ihres Lebensraums, der Rückgang der Beutetiere und illegale Jagden – und sämtliche dieser Faktoren können durch sozioökonomische Erschütterungen wie Kriege, Pandemien, den Wechsel politischer Regime und Finanzkrisen noch verschärft werden. Die Wege, auf denen solche Erschütterungen für Großraubtiere zur Bedrohung werden, sind jedoch unklar.

In diesem Vortrag präsentiert Ranjini Murali ein sozioökonomisches Rahmensystem, das dem Verständnis der Auswirkungen sozioökonomischer und politischer Erschütterungen – definiert als Ereignisse, die zu plötzlichen und strukturellen Veränderungen in sozioökonomischen Systemen führen können – auf Großraubtiere dienen soll. Das Rahmensystem wird anhand von drei Fallbeispielen erläutert, die mittels Expert:innenworkshops und der Prüfung fallspezifischer Literatur entwickelt wurden:

1) die Auswirkungen wirtschaftlicher Sanktionen auf den asiatischen Geparden (Acinonyx jubatus venaticus) im Iran,

2) die Auswirkungen von weltweiten Rohstoffpreisschocks auf den Jaguar (Panthera onca) in Bolivien und

3) die Auswirkungen des Zerfalls der Sowjetunion auf den Schneeleoparden (P. uncia)) in Kirgisistan.

Das Rahmensystem dient dem Aufbau einer gemeinsamen Sprache zum Verständnis der Beziehungen zwischen Erschütterungen und Großraubtieren in unterschiedlichen sozioökonomischen Umgebungen. Ranjini Murali wird die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Fallstudien diskutieren und dabei die Verbindungen zwischen dem Schutz von Raubtierarten und der Weltwirtschaft auf Staats- und Gemeindeebene erörtern. Die Fallbeispiele verdeutlichen die Notwendigkeit, stabile Institutionen zu etablieren, die sich aus eigener Motivation heraus dem Artenschutz, dem örtlichen Kapazitätsaufbau und der Verbesserung der sozialen Stabilität zur Sicherung der Zukunft der Großraubtiere in bewegten Zeiten widmen. Seien Sie beim Vortrag und einer Dikussion mit Humboldtianerin Ranjini Murali dabei!

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