Mit Vielfalt gegen den Klimawandel

Agenda 2030
SDG Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Hand beschützt Erde vor Einflüssen des Klimawandels
© Getty Images/RomoloTavani

Der Klimawandel geht alle an. Nur gemeinsam lässt er sich bekämpfen, nur mit dem Wissen aus unterschiedlichen Disziplinen und mit Menschen aus verschiedenen Ländern. Unter dieser Prämisse haben Stipendiatinnen und Stipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung jetzt ein Netzwerk geschaffen, in dem sich Expertinnen und Experten aus allen Fachbereichen austauschen können. Noch ist die Reichweite gering – aber die Initiierenden sind optimistisch, dass sie trotzdem etwas verändern können.

Langfristige Wirkung erhofft

Jeder noch so kleine Schritt zählt: Davon sind Lonava Tahreen, Rupesh Shrestha und Netra Naik überzeugt. Zusammen mit zehn weiteren Expertinnen und Experten, die ein der g erhalten haben und die derzeit in Deutschland ihren Projekten nachgehen, haben sie in ihrer Freizeit ein interdisziplinäres Netzwerk aufgebaut. Dort wollen sie sich mit anderen Interessierten aus allen Fachbereichen über die verschiedenen Facetten des Klimawandels austauschen. Denn nur gemeinsam, so sagen sie, lasse sich diese globale Herausforderung lösen, ohne fachliche oder geographische Grenzen. Und auch wenn „Climate Beyond Borders“ (CBB) noch in den Kinderschuhen steckt, hoffen die Initiierenden auf eine langfristige Wirkung.

 „Wir erhielten die Stipendien ja inmitten der Pandemie“, erklärt Lonava Tahreen, „so dass unsere Humboldt-Erfahrung vor allem online stattfand, angefangen bei den Sprachkursen. Die sonst üblichen Treffen zum Austausch waren so auch nicht möglich, also haben wir uns überlegt, einen digitalen Kaffeetisch-Talk einzuführen. Als Oberthema legten die Geförderten den Klimawandel fest, ein Thema, das sie alle verbindet. „Unsere Herkunft, unser Hintergrund und unsere Spezialisierungen sind überaus vielfältig – wir haben zum Beispiel einen Juristen, zwei Architekten, einen Agraringenieur und eine Umweltpolitik-Analystin in unseren Reihen, genau wie viele andere ExpertInnen. Das wollten wir nutzen. Wir wussten zu dem Zeitpunkt noch nicht, was daraus erwachsen würde, aber wir waren davon überzeugt, dass aus einem Austausch zwischen den Disziplinen eine Vielzahl an Ideen entstehen könnten.“

Eine persönliche Note

Dieser Vision fühlt sich „Climate Beyond Borders“ noch immer verpflichtet. Dabei will das Netzwerk allerdings ganz bewusst nicht über Probleme diskutieren, sondern über Lösungen. Zu diesem Zweck haben die Mitglieder begonnen, einen Podcast anzubieten, der verschiedene Folgen des Klimawandels beschreibt und versucht, die Zuhörerenden zu sensibilisieren. „Jede und jeder von uns hat in seinem Heimatland Überflutungen, Dürren und andere Katastrophen erlebt, die auf den Klimawandel zurückgeführt werden können“, betont Netra Naik. „Dadurch bringen wir eine persönliche Note ein, mit der wir andere berühren können.“ Gleichzeitig bemüht sich das CBB-Team, die teils komplexen Zusammenhänge so einfach wie möglich zu erklären.

Aber, so mag der ein oder andere Pessimist einwenden, ist es nicht eigentlich längst zu spät, um etwas zu tun? Müssen wir den Klimawandel nicht einfach hinnehmen? „Nein“, sagt Rupesh Shrestha entschieden. „Die beste Zeit, um einen Baum zu pflanzen, war vielleicht vor 20 Jahren – aber die zweitbeste Zeit ist jetzt. Letztlich haben wir ohnehin nur zwei Optionen: Wir können aufgeben und zulassen, dass unser Planet zerstört wird, oder wir bemühen uns um positive Veränderungen. Natürlich ist das nicht einfach, aber wenn jeder sein Leben nur ein ganz kleines bisschen ändert, werden wir gemeinsam eine große Wirkung erzielen.“

Lehrreicher Austausch

Für „Climate Beyond Borders“ gibt es auf jeden Fall noch viel zu tun. „Wir sind derzeit noch eine kleine Gruppe, die CBB in ihrer Freizeit betreibt und derzeit über ganz Deutschland und bald wieder über die ganze Welt verstreut ist. Es ist also gar nicht so leicht, sich zu koordinieren“, führt Lonava Tahreen aus. „Wir hoffen aber, dass wir bald wachsen werden – und zumindest für uns ist das Netzwerk auf mehreren Ebenen bisher hilfreich gewesen. Zum einen hat uns die Plattform zusammengeschweißt, wie es sonst in Pandemiezeiten wahrscheinlich nicht möglich gewesen wäre, zum anderen lernen wir aber auch sehr viel voneinander. Ich beschäftige mich beispielsweise mit dem internationalen Emissions-Handel, aber über CBB erfahre ich auch etwas über Anpassungstechniken in der Landwirtschaft oder über Städteplanung. Das finde ich extrem spannend.“

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