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Der Effekt des Kratomgebrauchs auf Missbrauchstendenz und kognitive Funktionen

Blätter der Kratom-Pflanze sowie Kratom-Pulver und -Kapseln
© Getty Images/Everday better to do everything you love

LAB TALK (Aufzeichnung)

Sprache: Englisch

Die Kulturanthropologie legt nahe, dass Menschen stets auf der Suche nach neuen psychoaktiven Substanzen in Form von Pflanzenpräparaten, isolierten Einzelverbindungen und heutzutage auch neuartigen synthetischen Drogen sind. Eines der aktuell neu aufkommenden pflanzenbasierten Präparate ist mit seinem Hauptalkaloid Mitragynin. Die Wirkung von Kratom erinnert an Opium und Kokain und wird in Südostasien aber auch westlichen Ländern als Partydroge und ,pflanzliches Rauschmittel‘ verwendet. Kratomblätter werden bereits seit Langem unter Arbeitern als medizinisches Heilmittel sowie als ,Aufputschmittel‘ eingesetzt. Seit dem 19. Jahrhundert wird Kratom außerdem von Opiumnutzern als Alternative zu Opiaten eingesetzt.

Hinsichtlich der Langzeitfolgen wird davon ausgegangen, dass der Gebrauch von Kratom einige negative Auswirkungen hat, weshalb Aufsichtsbehörden und medizinische Autoritäten dem Wirkstoff seit Kurzem mehr Aufmerksamkeit entgegenbringen. Bis heute gilt der von den Einheimischen praktizierte Kratomgebrauch als frei von nachteiligen Effekten. Aufgrund des heutigen übermäßigen Gebrauchs von Kratom durch Jugendliche, die dessen psychoaktive Wirkung suchen, fällt es vielen Menschen schwer, sich von dem Wirkstoff loszusagen. Zahlreiche wurden durchgeführt, um zu verstehen, wie sich der Gebrauch von Kratom auf Menschen und Tiere auswirkt. Eine Vielzahl an wissenschaftlichen Belegen spricht dafür, dass Kratom bzw. Mitragynin eine Missbrauchstendenz mit beeinträchtigten kognitiven Funktionen aufweist.

Kürzlich berichteten wir, dass Mitragynin das räumliche Lernen und die synaptische Übertragung im Hippocampus von Ratten beeinträchtigt. Veränderungen bei der synaptischen Übertragung durch die mesokortikolimbischen und kortikostriatalen Signalwege sowie im transkriptionellen Potenzial der Zellen stellen zwei wesentliche Wege dar, auf denen Drogen dauerhafte Verhaltensänderungen hervorrufen können. Wir haben hier die zellulären und molekularen Mechanismen untersucht, die die Modifikationen von Neuroplastizität und Histonen bei durch Kratom verursachten kognitiven Beeinträchtigungen steuern. Die Aussagekraft der Befunde stellt einen Beweis für die negativen Auswirkungen von Histonmodifikationen bei kratomabhängigen Ratten auf die kognitiven Funktionen dar.

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