Müll hat ein Zuhause. Finde es, Nutze es!

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SDG Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz
Teilnehmende der Don't Litter Initiative vor dem Universitätscampus
Teilnehmende der Don't Litter Initiative © privat

Professorin Uchendu möchte, dass ihre Universität in Nigeria ein sauberer und gesunder Ort wird. Daher hat sie auf dem Campus ein Abfallwirtschaftsprojekt gestartet.

Bedenken wir Folgendes: Die saubersten Städte der Welt haben irgendwann damit begonnen, ihre Umwelt zu schützen und vor allem die Abfälle, die sie erzeugen, zu kontrollieren. Eines Tages beschloss ich, dass meine Universität, die (UNN), zu einem der saubersten Orte in Nigeria und zu einem Vorbild für andere Städte im ganzen Land werden soll.

Ich habe die „Don’t Litter Initiative“ im Rahmen des 2022 als Instrument zur Förderung des Veränderungsprozesses formuliert. Die „Don't Litter Initiative“ richtet sich gegen die schlechte und ungesunde Einstellung zu Abfall und Abfallentsorgung auf dem Campus. Sie motiviert Bewohner:innen, Nutzer:innen und Besucher:innen des Campus, sich an diesem Veränderungsprozess zu beteiligen.

Wie es begann

Der Hauptcampus der UNN erstreckt sich über 1.287 Hektar und hat über 50.000 Einwohner. Eine große ökologische Herausforderung für die UNN ist der verantwortungsvolle und nachhaltige Umgang mit ihren Abfällen. Als wir mit dem Projekt begannen, war es offensichtlich, dass die Universität ein Abfallproblem und eine Abfallwirtschaftskrise hatte, die aus fehlerhaften Verhaltensmustern der Bewohner:innen, Nutzer:innen und Besucher:innen des Campus resultierten.

Das Ergebnis negiert die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) – genauer und – die darauf abzielen, „Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig [zu] gestalten“ und die „umweltverträgliche Bewirtschaftung (...) aller Abfälle“ und „Abfallerzeugung durch Vermeidung, Reduzierung, Recycling und Wiederverwendung“ anzustreben.

Es ist bereits allzu deutlich, dass schlecht bewirtschaftete Abfälle ernsthafte Umwelt- und Gesundheitsprobleme verursachen. Wenn unser Campus vermüllt ist, werden wir unruhig und fühlen uns beim Lernen und Arbeiten dort unwohl. Die Kernbotschaft, die wir der Gemeinschaft vermitteln wollen, lautet: Abfall hat ein Zuhause, und jeder sollte dieses finden und nutzen. Wenn wir uns daran halten, wird die Beseitigung für Recycling und andere Zwecke einfach und nachhaltig.

Wie es sich entwickelte

Die „Don't Litter Initiative“ setzt sich für die Gestaltung, Entwicklung und Umsetzung politischer Strategien und kontextbezogener proaktiver Maßnahmen ein, um die Umwelt zu schützen und sie von Abfällen zu befreien. Seit dem Start des Projekts Ende April 2022 haben wir mehrere Aktivitäten durchgeführt, um unser Ziel zu erreichen. Wir haben die erste Phase einer Umfrage zum Umweltbewusstsein abgeschlossen, die uns helfen soll, die Einstellung der Universitätsbewohnerinnen und -bewohner zum Umweltmanagement zu verstehen. Das Projektteam arbeitete auch mit der Schulleitung zusammen, um den angesammelten Abfall zu entsorgen und illegale Mülldeponien auf dem Campus zu beseitigen. Ab dem Weltumwelttag im Juni 2022 organisierten die Teammitglieder regelmäßige Umweltexkursionen, bei denen es um das Sammeln und Trennen von Abfall innerhalb der Universitätsgemeinschaft ging.

Im Mai 2022 begannen Sensibilisierungskampagnen mit Handzetteln, universitätsweiten Listen, Radiobeiträgen und Werbespots sowie Anzeigen in den sozialen Medien. Es wurden für das universitäre Umfeld geeignete Abfalleimer und Müllsäcke beschafft und beworben, entsprechend den ausgewiesenen Abfallbehältern in den Bürobereichen, Wohnheimen und Wohngebieten. Eine Reihe von Seminaren und Workshops zur Schulung der Universitätsgemeinschaft in Bezug auf einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit der Umwelt und den in der Gemeinschaft anfallenden Abfällen wurde eingeleitet.

So werden wir weitermachen

Wir haben das Jahr 2022 mit viel Unterstützung durch die Universitätsverwaltung und die Gemeinschaft positiv abgeschlossen. Wir sind alle begeistert von dem bisher eingeleiteten Veränderungsprozess und optimistisch, dass der Gesinnungswandel hin zu einem nachhaltigen, sauberen Campus weitere Fortschritte machen wird.

Dieses Jahr konzentrieren wir uns auf die Entwicklung von Müllsortiermaschinen durch die Fakultäten für Ingenieurwesen und technische Berufsausbildung der Universität. Außerdem wollen wir ein Modell für Abfallwirtschaft in den zahlreichen nigerianischen Kleinstädten entwickeln. Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir bis Ende 2023 weitere Fortschritte bei unserem Projekt machen werden.

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