Einstiegsmöglichkeiten: der Weg auf den deutschen Arbeitsmarkt

Der Weg auf den deutschen Arbeitsmarkt
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Viele Studierende und junge Berufseinsteiger:innen machen den Fehler, sich bei der Jobsuche nach ihrem Studium auf eine einzige Option zu versteifen. Beispielsweise suchen sie ausschließlich nach Vollzeitstellen oder denken, dass sie sofort eine unbefristete Anstellung finden müssten. Manche unterschätzen das, was ich als „Powerpraktikum“ bezeichne, weil sie glauben, dass es unter ihrem Ausbildungs- und Erfahrungsniveau liegt. Dabei ist ein Praktikum eine gute Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln: Es bietet nicht nur erste praktische Anwendungsmöglichkeiten auf einem bestimmten Gebiet, sondern hilft auch beim Aufbau eines branchenspezifischen Netzwerks in Deutschland. So betrachtet kann es ein echtes Karrieresprungbrett sein. In Deutschland gelangen viele Studierende auf diesem Weg in ihre erste Beschäftigung – schließen Sie Praktika daher nicht aus, auch wenn sie Ihnen vielleicht als „Rückschritt“ erscheinen mögen!

Eine ganz wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Stellensuche ist eine . Zur TASCALLAT-Strategie gehört es, die zahlreichen Einstiegsmöglichkeiten auf den deutschen Arbeitsmarkt zu kennen und zu nutzen. Haben Sie schon einmal von Traineeships gehört? Oder eine Kombination aus Teilzeitbeschäftigung und freiberuflicher Tätigkeit in Erwägung gezogen? Im Folgenden stelle ich Ihnen einige Einstiegsoptionen vor, die Sie vielleicht dazu inspirieren, über den Tellerrand hinauszublicken und Ihre Jobsuche kreativ anzugehen.

Vollzeitstelle

Dies ist der klassische 35- bis 40-Stunden-Job, nach dem die meisten Arbeitssuchenden Ausschau halten. Dafür gibt es gute finanzielle, persönliche, karrieretechnische und andere Gründe.

Teilzeitstelle

Eine Teilzeitstelle kann bis zu 30 Stunden in der Woche umfassen, üblich sind aber um die 20 Wochenstunden. Wenn Sie verschiedene Interessen miteinander kombinieren möchten, beispielsweise eine freiberufliche Tätigkeit als Designer:in neben Ihrer Festanstellung, könnte dies eine gute Option für Sie sein.

Praktikum

Ein Praktikum kann bei der Stellensuche den Ausschlag geben. Das Spektrum reicht vom zweimonatigen Vollzeitpraktikum in den Sommerferien bis zur studienbegleitenden Teilzeittätigkeit über ein halbes Jahr. Egal wofür Sie sich entscheiden, haben Sie in einem Praktikum die Chance, durch die Mitwirkung an einem oder mehreren Projekten praktische Lernerfahrungen zu sammeln – zumal Praktikant:innen in der Regel intensiv betreut werden.

Werkstudium

Werkstudent:innen arbeiten oft längere Zeit an einem bestimmten Projekt mit, häufig im Umfang von bis zu 20 Stunden pro Woche.

Traineeship

Ein Traineeship ist ein strukturiertes Onboarding, das sich über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren erstreckt. In dieser Zeit lernen Sie verschiedene Bereiche des Unternehmens kennen, nehmen an Seminaren teil und besuchen womöglich sogar Niederlassungen im Ausland. Ziel ist es, den oder die Trainee auf eine Tätigkeit im Unternehmen vorzubereiten, oft in führender Position.

Volontariat

Ein Volontariat ist – einem Traineeship nicht ganz unähnlich – eine längere Arbeitserfahrung in einer Organisation, allerdings auf freiwilliger Basis. Dementsprechend ist es meistens unbezahlt oder wird nur mit einer geringen Aufwandsentschädigung vergütet. Ein wesentlicher Unterschied zwischen einem Traineeship und einem Volontariat ist das Einsatzgebiet. Während Trainees eher in kaufmännischen Berufen und im Bankwesen zu finden sind, finden sich Volontär:innen häufiger im Marketing- und PR-Bereich oder in der Kunst- und Kulturbranche.

Unternehmensgründung

Wenn Sie eine eigene Geschäftsidee haben, könnte eine Unternehmensgründung der richtige Weg für Sie sein, auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Für Studierende, die während des Studiums eine Firma aufbauen, gibt es spezielle Förderzentren an Hochschulen. Wer sein Studium bereits hinter sich hat, kann auch die in Anspruch nehmen.

Freiberufliche Tätigkeit

Vielleicht sind Sie noch nicht bereit, ein Unternehmen zu gründen, möchten sich aber in einer freiberuflichen Tätigkeit versuchen. Für den Anfang können Sie Ihre Dienste vom Ausland aus in Deutschland anbieten, um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Danach bietet es sich an, ihr Freiberuflerdasein vor Ort in Deutschland fortzusetzen und mit anderen Beschäftigungsformen, etwa einer Teilzeitstelle, zu kombinieren. Prüfen Sie aber unbedingt die für Sie geltenden Visa- und sonstigen Bestimmungen, um sicherzugehen, dass Ihnen eine freiberufliche Tätigkeit erlaubt ist.

Englischunterricht

Falls Ihre Muttersprache Englisch ist, könnte Ihre Karriere in Deutschland als Englischlehrer:in beginnen. Dafür gibt es zahlreiche Programme, viele wählen daher diesen Weg. Wichtig ist jedoch, dass Sie neben der Lehrtätigkeit auch Kompetenzen in Ihrem Fachbereich erwerben, falls Sie nach ein, zwei Jahren in eine andere Rolle wechseln möchten. Möglicherweise wäre auch eine Kombination aus Englischunterricht in Teilzeit und einer freiberuflichen Tätigkeit auf Ihrem Gebiet eine interessante Option für Sie.

Stipendium/Fellowship

Wenn Sie eine akademische Laufbahn in Deutschland anstreben oder einfach nur hier studieren möchten, um danach beruflich durchzustarten, kann Ihnen ein Stipendium – beispielsweise des DAAD – oder ein Fellowship den Weg ins Land ebnen. Beispiele wären AFRIKA KOMMT! oder das . Weitere Optionen finden Sie im .

Bei der Jobsuche empfiehlt es sich, zwei oder drei dieser Einstiegsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen. Schließlich ist es immer besser, mehrere Optionen in der Hand zu haben!

Weiterführende Informationen

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