Prägende Deutschland-Erfahrungen

Personen checken bei einer Konferenz ein und erhalten ihre Namensschilder
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Fünf Alumni, fünf Fragen: Frage 4

Was war für Sie die prägendste Erfahrung während Ihres Aufenthalts in Deutschland (beruflich/privat)?

Patrick Opoku

Die kulturelle Vielfalt und das Eintauchen in die waren die prägendsten Erfahrungen, die ich während meiner Zeit in Deutschland machen durfte. Das Leben in Deutschland bot mir eine reichhaltige kulturelle Erfahrung, die meinen Horizont erweiterte und mir wertvolle Einblicke in andere Lebensweisen ermöglichte. Der Besuch kultureller Veranstaltungen und die Begegnung mit Menschen unterschiedlicher Herkunft trugen zu meinem persönlichen Wachstum und interkulturellen Verständnis bei wie auch zur Bildung lebenslanger Verbindungen, deren Bedeutung für mein Berufs- und Privatleben nicht vergessen oder heruntergespielt werden kann.

Rasha Hanafi

Während meines ersten längeren Forschungsaufenthalts in Deutschland war ich Postdoktorandin. Am meisten bedeutet mir, dass ich die erlernen konnte. Ich besuchte einen 4-monatigen Deutsch-Intensivkurs am in Mannheim, wobei ich auf Niveau A2.1 anfing und auf B2.2 als Niveau für den Antritt des in Tübingen abschloss. Es ist ein schönes Gefühl, als Postdoktorandin mit einer Lehrkraft, einem Kugelschreiber und einem Bleistift in einem Klassenzimmer zu sitzen und Sätze in einem Aufgabenheft zu vervollständigen oder in einem Rollenspiel über meine Gesundheit oder Ausflüge zu reden! Man fühlt sich sehr jung, vor allem, weil die Schülerinnen und Schüler in diesen Intensivkursen aus unterschiedlichen Ländern stammen und unterschiedlichen Altersgruppen angehören. Es hat Spaß gemacht! Da ich Französisch, Englisch, Spanisch und Arabisch beherrschte, konnte ich während dieser 4 Monate mit vielen Schülern in der Klasse in ihrer eigenen Sprache sprechen, was mir ebenfalls Spaß machte! Wir verglichen diese Sprachen immer wieder mit dem Deutschen und wunderten uns immer über die Stellung des Verbs am Satzende, was die Bedeutung eines Satzes bis zum Ende so geheimnisvoll bleiben lässt :-).

Auf wissenschaftlicher Ebene bedeutete jeder Aufenthalt in Deutschland, der länger als 2 Monate dauerte, genügend Zeit ohne Lehrtätigkeit und akademische Verpflichtungen an meiner Heimatuniversität, um mich zu fokussieren und eine neue wissenschaftliche Wet-Lab- oder Dry-Lab-Technik zu erlernen. Zwar sind an meiner Heimatuniversität Instrumente vorhanden, aber die Perfektionierung meines Know-hows war nur in Deutschland möglich, da ich mich dort über den gesamten Tag hinweg nur auf die Forschung konzentrieren konnte und mehrere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um mich hatte, die den ganzen Tag lang über Wissenschaft sprachen und ihre Erfahrung gerne teilten.

Die Interviewpartner:innen

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Olufemi Ernest Ojo

Als ich zum ersten Mal nach Deutschland kam, um die Sprachschule zu besuchen, kam ich bei einer wirklich wundervollen Familie unter, die meine Sicht auf die Deutschen geprägt hat. Ihre enorme Gastfreundschaft war fantastisch. Sie halfen mir in großem Maße dabei, mich in Deutschland einzuleben und zuhause zu fühlen. Sie brachten mir echte Freundschaft entgegen und ich fühlte mich wirklich wohl bei ihnen. Wir hatte eine aufregende Zeit zusammen. Die Familie bemühte sich aktiv, mich in ihre Planungen miteinzubeziehen. Wir blieben weiter in Kontakt, nachdem ich die Sprachschule abgeschlossen hatte, und ich reiste bei vielen Gelegenheiten für ein Wochenende zu ihnen. Auch nach meinem Forschungsaufenthalt als Postdoktorand und meiner Rückkehr in mein Heimatland sprechen wir noch immer miteinander. Bei meinen späteren Aufenthalten in Deutschland luden sie mich immer für eine schöne Zeit miteinander zu sich nach Hause ein. Bis heute sehe ich sie als meine Adoptivfamilie in Deutschland an.

Pooja Dwivedi

Meine Forschung in Deutschland brachte mir endlich internationale Erfahrung; sie gab mir das Selbstvertrauen, meine bestmögliche Arbeit auf meinem Forschungsgebiet zu leisten. Das der bot mir eine wahre Chance, das zu erleben, wonach ich schon lange gestrebt hatte — zu forschen und wirklich in meine Forschung einzutauchen, in eine Frage, die mich seit Langem interessiert hatte und die so wichtig für mich, mein Land und unsere Region ist. Es war wahrhaftig ein ganzes Leben in einem Jahr für mich. Einem Jahr voller Abenteuer mit so manch einer Herausforderung und sehr vielen wunderbaren Erfahrungen, die es zu einem wirklichen kulturellen Eintauchen werden ließen.

Während meines Stipendiums arbeitete ich mit Menschen verschiedener Staatsangehörigkeiten und unterschiedlicher Fachgebiete zusammen. Das steigerte mein Selbstvertrauen bei der Vermittlung meiner Forschung an Menschen außerhalb meines Fachgebiets und förderte meine interkulturellen Kompetenzen. Ich lernte auch, wie wichtig Teamwork ist und wie sehr wir von einem gesunden Arbeitsumfeld profitieren.

Germán Molpeceres

Meine Zeit in Deutschland war von zwei Erfahrungen geprägt.

Aus wissenschaftlicher Sicht war meine prägendste Erfahrung zweifelsohne der Augenblick, in dem mir bewusst wurde, dass ich meine Forschungslinie unabhängig entwickeln konnte. Diese Erkenntnis kam mir, als viele kleine Ziele bereits erreicht waren. Als ich zu dem Schluss kam, dass mir die nötigen Werkzeuge zur Weiterentwicklung meiner Wissenschaft schon zur Verfügung standen, öffneten sich mir viele Türen und ich konnte mich auf den kreativen Teil meiner wissenschaftlichen Tätigkeit konzentrieren und Wissenslücken ausmachen, die ich mit meinen Fachkenntnissen füllen konnte.

Auf persönlicher Ebene war die wichtigste Erfahrung während meiner Zeit in Deutschland die Hochzeit mit meiner Freundin, die ich in Stuttgart kennengelernt hatte. Im Augenblick trennt uns nur noch eine Woche von der Geburt unseres ersten Kindes, woran man sich eindrücklich vor Augen führen kann, wie bedeutsam meine Zeit in Deutschland für mein Leben ist.

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